RUNTER VON DER INSEL - DIE BAVARIA RUFT



[Werbung] Die Franken sind wieder in der Stadt. Genauer in der Alten Kongresshalle. 55 fränkische WinzerInnen machen sich am 8. November auf, Richtung Bavaria auf der Schwanthalerhöhe. Keine Angst, das wird kein Wiesn Abklatsch, sie öffnen ihre mitgebrachten Flaschen, polieren die Gläser und schenken den Gästen ihre besten Weine ein. Soweit das Grundsetting.


Die Bandbreite der anwesenden WinzerInnen, ihre unterschiedliche Ausrichtung, ist enorm und die Verlegenheitsformulierung „... da ist für jeden was dabei“ so banal wie treffend.
Da sind zum einen die mehrfach ausgezeichneten Weingüter wie Rainer Sauer, Horst Sauer, Rudolf May, dann gestandene Genossenschaften wie Divino und Winzer Sommerach. Aber auch erst wenige Jahre frische Verbindungen junger Weinmacher sind dabei, wie der Zusammenschluss von ETHOS, einem Jungwinzerprojekt aus 13 Winzerinnen und Winzern und einem Wein - dem Silvaner. 
Oder die Inselweinmacher; sie haben sich 2001 gegründet, ihre Weinberge liegen malerisch an der Mainschleife mit den Winzerdörfern Sommerach und Nordheim - etwa 750 Hektar sind mit Weinreben bestockt, umrahmt vom Altmain. Sogar eine alte Seilfähre gibt es hier, die Fahrzeuge und Personen vom einen zum anderen Ufer bringt. 
Das ist schon ein ganz wunderbares Fleckchen Erde, weshalb es auch den schönen Spruch gibt, der Main mache an dieser Stelle die Schleife, weil es ihm hier halt ganz besonders gut gefallen hat und er gar nicht weiterfließen wolle. Trotzdem werden 13 WinzerInnen ihre Insel verlassen und sind in München anzutreffen, darunter Weingut Glaser-Himmelstoss, Weingut Galena, Weingut Rothe.

Ob von der Insel, den jungen, den versierten Winzern - jetzt hat man also was Feines im Glas und dann? Der Gaumen ruft nach mehr und bekommt es auch.

Wein und Brot, Wein und Wurst, Wein und Käse. Das klingt logisch, denn der fränkische Wein ist ein Teamplayer und geht ganz wunderbar zusammen mit kräftigen Genüssen. Und deshalb sind diese Geschmackserlebnisse nicht bloßes Begleitprogramm und Sattmacher an diesem Tag. 
Im Rahmenprogramm für Besucher gibt es einen Winewalk mit 4 Weinen und 4 Brotsorten, das macht - genau 16 Möglichkeiten. Oder das Geschmacksexperiment Allgäuer Bergkäse mit Winzersekt.  Thema Säurespiel und Säurebalance - nein nicht beim Wein,  sondern im Brot - beim Brotworkshop erfährt man mehr dazu. 
Wer sich nicht auf ein Thema festlegen will, ist bei den offenen Verkostungen ohne Anmeldung richtig. Hier erfährt man, wie man zum Weinkenner wird, angeleitet von den Schmeckexperten von einfach genießen. Die angesprochenen Inselweinmacher können querverkostet werden, betreut von Andreas Röhrich, Sommelier und Gastgeber Gut Sonnenhausen. Und wer wissen will, welche Weine die Profis vom VINUM Weinguide bei ihrer jährlichen Bewertung besonders interessant fanden - auch hier wird es eine separate Verkostungsfläche geben.

Überhaupt sind die Besucher aufgerufen, mit ihrem Glas auf Entdeckungstour zu gehen. Auf der Galerie im 1. Stock der Kongresshalle gibt es Brote, Backwaren, feinen oder auch würzigen Käse und kräftige fränkische Wurstwaren, die auf den Austausch mit den unterschiedlichen Weinen warten. Wie macht sich der Silvaner zum kräftigen Griebenschmalzbrot, der Bergkäse zum Sprudler? Ausprobieren! Und austauschen mit jungen Lebensmittelhandwerkern und Winzern, schmecken, sich gemütlich durch die Messe treiben lassen. Denn die Franken sind in der Stadt! Weitere Infos: hier entlang.


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