AUCH DAS NOCH: MEHR GENOSSEN TRINKEN!



Die deutsche Sprache hat wirklich ihre Tücken. Zum Beispiel die hier gewählte Überschrift. Sie ist keineswegs ein Hinweis auf das steigende Suchtverhalten sozialdemokratischer Parteimitglieder - wir erinnern uns an Herrn Schröder, „… gib mir mal ’ne Flasche Bier …“ - sondern ein kategorischer Imperativ, der dazu auffordert, mehr genossenschaftlich produzierten Wein zu konsumieren. Und das gilt über Parteigrenzen hinweg.

Also brechen wir mal eine Lanze für Wein, der von Vielen für Viele gemacht wird. Denn so alt der genossenschaftliche Gedanke auch wirken mag - überholt ist er wirklich nicht. Denn so eine Kooperation von Winzern bietet auch gewisse Vorteile. Mehr und größere gemeinsame Rebfläche, heißt im Idealfall mehr Selektion gehobener Traubenqualitäten. Und in wichtigen Bereichen wie etwa dem Weinausbau, dem Weinvertrieb oder auch Marketing können ausgebildete Fachleute eingestellt werden. Von den Vorteilen gemeinsam genutzer Geräte ganz zu schweigen. Nun gut, auf der anderen Seite kann natürlich die Individualität ein wenig auf der Strecke bleiben, und seien wir ehrlich, auch nicht jedes Genossenschaftsmitglied wird bei der Arbeit im Weinberg den gleichen Eifer an den Tag legen. Andererseits kann der interne Wettbewerb zwischen den einzelnen Winzern auch zu einer Steigerung der Qualität führen. Und der persönliche Kontakt des Trinkers zum Winzer bleibt natürlich auch auf der Strecke. Was für viele Weintrinker ein ernstzunehmendes  Argument ist. Am Ende kommt auf die handelnden Personen an, je besser die Leute an der Spitze der Genossenschaft, umso so besser ist das, was ins Glas kommt.

Genosschaftlich produzierte Blubberer (nicht: Clubberer)

In Franken gibt es drei Winzer-Genossenschaften, DIVINO in Nordheim, die Winzergemeinschaft Franken eG (kurz:GWF) und die Winzer Sommerach. Das klingt nicht nur nach relativ wenig - es ist es auch. In ganz Deutschland sind rund 170 Genossenschaften registriert, jeder dritte Flasche Wein in Deutschland kommt von Genossen. Da spielen die Franken rein mengenmäßig nicht vorne mit. Dafür aber qualitativ. Die GWF hat gerade erst beim Internationalen Genossenschaftscup den zweiten Platz geholt - das sollen die deutschen Kicker erstmal schaffen!  

Genossenschaftswein - natürlich nur mit ROTWURST! 

Damit das Thema Qualität und Genossen auch in Sachen Wein etwas mehr Druck bekommt, wird Susanne Platzer ins soziale Trinken einführen. An drei Montagen wird die  Weinakademikerin entdecken lassen, was es mit den Genossenschaften auf sich hat. Was es für einen Winzer bedeutet, in einer Genossenschaft organisiert zu sein. Und vor allem: Wieso passt das Konzept „Genossenschaft“ perfekt ins urbane Werksviertel? Denn genau da wird probiert, im Werksviertel - Container 24. Da ist der „Boxbeutel“, die neue Heimat der Frankenweinbar. Ganz ohne Bier und auch ohne Currywurst, dafür mit fränkischen Brotzeiten. Hingehen, probieren, Genosse werden. Ohne Parteibuch. 


Wer mitprobieren möchte, sollte sich bei Susanne Platzer melden. Die nächsten Termine sind am 2. Juni und am 6. August. Höchstens 15 Personen und nur mit Anmeldung! 

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