MARTINS MINI-TÖRTCHEN: EINE ETWAS ANDERE BUCHPRÄSENTATION
Martin Schönleben hat ein Buch geschrieben. Über selbst zu erstellendes Hüftgold. Will sagen: Törtchen. Das mit den Kalorien wird natürlich viel besser dadurch, dass es sich um Mini-Törtchen handelt. Und um zu beweisen, dass es mit dem Backen und dem Verzehr der im Buch beschriebenen Törtchen gar nicht so schlimm ist, hat Martin bei der Buchhändlerin seines Vertrauens, Frau Bräunling aus der gleichnamigen Buchhandlung in Puchheim, eine Buchpräsentation mit Backvorführung eingefädelt.
Frau Bräunling rühmt sich der intensiven Lektüre des Buches, und glänzt mit Detailwissen. Das lässt sie etwas übermütig werden, wie es scheint. Denn mit ihrer Kollegin Sandra Lehmann hat sie eine Assistentin mitgebracht, die zum Ausrollen herhalten muss. Zwischen allen Dreien am Tisch versammelten Backwilligen entspinnt sich einen lebhafte Diskussion zur Frage des Rollholzes. Der französischen Variante des zum Ausrollen des Teiges verwendeten Gerätes (Typ: Besenstil), oder dem hierzulande bekannten und bewährten Nudelholz. Martin schwört auf die französische Variante was bei Publikum und Mitbackenden auf Unverständnis stösst.
Nahtlos geht es zum nächsten Problemthema angehender Hobby-Konditoren: Das Silikonförmchen. Aus dem Zuschauerraum wird angemerkt, dass es immer wieder zu Schwierigkeiten bei der Entnahme des Backgutes aus den Förmchen kommt. Tipp von Meister Schönleben: Das gebackene Törtchen mit Förmchen in den Tiefkühler geben. Denn gefroren sind sämtliche Törtchen dem Silikonförmchen problemlos zu entnehmen.
Frau Bräunling sieht ihre Stärken übrigens im Feuchtwischen des Tisches auf dem gerade gearbeitet wird. Das ist aber nichts als billiges Ablenken vom eigentlichen Thema. Denn Frau Bräunling ist nicht wirklich rezeptsicher. Daher der nächste Tipp vom Meister: Erstmal das Rezept ganz durchlesen. Aber auch dieser Hinweis kann Frau Bräunling nicht wirklich beruhigen. Sie ist der Meinung, die auf dem Buchtitel erkennbare Fruchtauflage des Törtchens und die von Martin eingekaufte Fruchtrealität weichen deutlich voneinander ab. Blaubeere auf dem Buch, Physalis vor Ort. Martin kann Frau Bräunling halbwegs mit dem Hinweis auf Saisonalität von Früchten beruhigen, derweil Frau Bräunling sich ihrer großen Stärke im Halbieren von Weintrauben rühmt. Diese profunde Könnerschaft wird von ihr bereitwillig demonstriert.
Auch die Frage des Dekorierens der inzwischen fertig gestellten Törtchen wurde intensiv erörtert. Ob die Physalis mit oder ohne Blätterwerk aufs Törtchen kommt, schied Konditor und Buchhändlerin inhaltlich. War aber nur der Schlusspunkt unter der launigsten Buchpräsentation aller Zeiten. Wobei - das stimmt nicht ganz mit dem Schlusspunkt. Martin musste noch Bücher signieren und Frau Bräunling sinnierte schon über die nächste Backsession in ihrer Buchhandlung. Und die Anwesenden machten sich über die Törtchen her.
Also wir kommen gerne wieder!