ALTE BIERE: IT AIN'T OVER 'TIL IT'S OVER


In der Nase roch das Bier stark nach Mandarine, Orangenzesten und grünen Walnüssen. So ein wenig 'unreif'. Die heftigen Hefenoten unterstützen diesen Eindruck. Im Mund war das Orval sehr fruchtig. Die Mandarine war da, dazu Banane. Die Hopfennote sehr verhalten, eher süss als herb. Im Mund auch sehr schlank, überhaupt nicht sättigend. Bleib bis zu 30 Sekunden im Mund sschmeckbar.
Insgesamt etwas unharmonisch und für meinen Geschmack zu fruchtbetont.

In der Nase roch das Bier stark nach (Akazien-) Honig, dazu kam wieder etwas Orange. Nach Hefe roch das Westmalle fast gar nicht, sehr überraschend nach dem optischen Eindruck. Im Mund war das Bier sehr frisch, wirkte geradezu jugendlich. Viel Karamell, ein Hauch Tabak und wieder diese Zitrusnoten. Deutlich komplexer und körperreicher als das Orval. Aber auch sehr viel alkoholischer.
Die Flasche wurde mit wirklichem Genuss ausgetrunken.
Das letzte Bier in dieser Runde: Trappistes Rochefort (0,33, Alc. 9,2% Vol) mindestens haltbar bis zum 28.03.2012 laut Etikett. Die Farbe: Mittelbraun, stumpf und trüb. Nicht sehr animierend. Der Schaum war schmutzig weiss, mittlere bis große Bläschen. Hielt ca. 20 sec bevor er schnell zusammenfiel.
In der Nase vor allem malzig, Kakao und Bitterschokolade, diesmal keine Orange. Der Geschmack: Vor allem der Kakao bleibt, dazu Zimt und Lakritze. Süss durch die starke malzige Note. Trotzdem auch eine gewisse Frische im Trunk, da waren auch ganz zarte Zitrusnoten zu spüren. Komplex und vielschichtig in der Aromatik. Langanhaltend im Mund, aber auch sättigend.
Fazit: Also wirklich 'schlecht' war keines der drei Biere, alle liessen sich trinken und hatten keinerlei gesundheitliche Folgen. Das Orval zeigte sich ein wenig langweilig und war mir zu hefig. Die beiden anderen Biere - wohl auch dank des hohen Alkoholgehalts - waren sehr viel angenehmer. Sicher nichts zum schnellen Durstlöschen. Aber gerade durch den komplexen Geschmack kann ich mir das Trappistes und das Westmalle gut zu einem Schmorbraten vorstellen. Vielleicht sogar Sauerbraten. Oder als Solo-Genuss. Ich bin jedenfalls froh noch ein paar Flaschen meiner 'Altbiere' im Keller zu haben.