ACKERMENU N° 2

Junges Gemüse:
Eigentlich zu schade zum kochen

Auf ein Neues: Unser Acker (vgl. schollenkollektiv.blogspot.de) muss jetzt praktisch täglich bearbeitet - und geerntet werden. Das junge Gemüse drängt aus dem Boden, zweijährige Pflanzen wie der Knoblauch sind jetzt auch reif zum Ernten. Kohlrabi und Mangold sind zum Anbeissen zart. Fast zu schade zum Kochen, denn auch roh im Salat ist der zart-süsse Kohlrabi eine echte Entdeckung. Aber da noch einige Rouladen 'dringend' weg mussten, wurde es doch ein Gratin. Na dann ...



Aber zuerst die Suppe. Eine Knoblauchsuppe wollte ich schon seit langem mal versuchen. Und bei den frischen lila Knollen die wir gerade aus dem Boden ziehen, was lag näher? Ist auch ganz einfach. Je nach Größe bis zu 15 (!) Knoblauchzehen in einem Liter leichter Hühnerbrühe für ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen. Ein Lorbeerblatt und 3 Salbeiblätter können nicht schaden. Am Ende der Garzeit werden die Blätter rausgefischt und die Suppe mit ca. 100 gr Crème fraîche aufgemixt. Mit Salz, Pfeffer, Muskat, Zitrone - abschmecken. Ich habe dann noch mit 2 Eigelb legiert (6 Esslöffel Suppe mit Eigelb verrühen, dann in die Suppe zurück. Nicht mehr kochen!!). 
Kleine Geschmacksbomben:
Junger Knoblauch macht die Suppe
Etwas Grün von unseren Schalotten zur Deko in den Teller, Graubrot geröstet, bisschen (Berg-)Käse darauf schmelzen lassen und mit der Suppe auf Teller verteilt. Wer's nicht probiert hat: Dank des jungen Knoblauchs war die Suppe zwar würzig - aber überhaupt nicht scharf oder penetrant. Das hatte was richtig Feines!  Und nicht einmal der Kreislauf meiner Mitesserin ging runter. 

 Dann also zum Gratin. Ist sicher etwas verwegen, Blätter und Knolle zu mischen. Aber beides lachte mich auf dem Acker so herzerwärmend an, dass ich nicht widerstehen konnte. 3 Kleine Kohlrabi und ca. 12 Blätter Mangold gewaschen. Kohlrabi in Scheiben geschnitten, den Mangold großzügig zerteilt. Beides abwechselnd in eine Auflaufform geschichtet. Das war wegen der Mangoldblätter ein wenig tricky. Aber mit Schieben und Drücken ging dann doch. Das ganze mit Salz, Pfeffer, Muskat gewürzt. Dann Sahne drüber. War eine kleine Auflaufform, deshalb nur ein halber Becher, das Gemüse gibt ja auch noch Feuchtigkeit ab. Und hatte auch vom Waschen noch etwas Restfeuchte. Darüber jetzt Semmelbrösel. Natürlich frisch auch der Moulinette - und mit einer handvoll Nüsse gemischt. 
Vorbildhafte Optik:
Gratin vor dem Ofengang

So ein paar Nussstückchen geben der Bröselmischung den gewissen Kick finde ich. Zu guter letzt ein paar Butterflocken drauf und ab in den 160° heissen Ofen. Immer mal nachschauen ob es oben nicht zu dunkel wird - Alufolie hilft im Zweifel gegen die schwersten Verbrennungen. Nach gut 45 min das Gratin aus dem Ofen. Dazu gab es die Rindsroulade - ganz klassisch, Gurke, Senf, Speck für die Füllung, lange geschmort. Das Bild drückt leider nicht ganz aus, wie es geschmeckt hat. Mangold und Kohlrabi waren wunderbar zart und saftig, durch die Nussbrösel war noch ein leichter Crunch im Mund, dazu die tiefwürzige Rouladensauce. Ein Bauchvollschlagessen.  

Zweifelhafte Optik:
Das Gratin und die Roulade
Naja, eigentlich wäre das Menu hier dann aus. Wenn da nicht noch die Erdbeeren gewesen wären. Mit 2 Blättern Minze, gehackt, und cremig gerührtem Quark als Basis. War zu schnell weg für ein Foto. Da muss die Vorstufe reichen ...
Schneller weg als mann knipsen kann:
Erdbeeren mit Minze (Quark bitte dazu denken)

Beliebte Posts aus diesem Blog

WER HAT'S ERFUNDEN? BASTURMA, PASTIRMA, PASTRAMI UND PASTRAMA

ORANGENMARMELADE: ACH DER HERR SIEBECK ...

Silvaner liebt Saibling liebt Spargel ...