MÜNCHENS BAUCH


"Ums Geld gibts alles": Münchner Großmarkt

Da wohnt man seit Jahren in der bayerischen Landeshauptstadt - und hat sich noch nie den Großmarkt angesehen. Eigentlich ein Unding. Vor allem wenn man sich sonst so für Kulinarisches interessiert. Der Bauch von München ist immerhin der drittgrößte Großmarkt Europas und versorgt ganz Süddeutschland. Leider ist der sogenannte 'Sichthandel', also das direkte Verkaufen von Waren rückläufig. Und das obwohl der Trend zu Nachhaltigkeit und Regionalität auch hier zu spüren ist.



Tomaten im April: Alles zu jeder Jahreszeit


Ab 2:00 h herrscht Betrieb an der Kochelseestrasse in München. Wer wirklich frische Ware haben will, sollte also zeitig aufstehen. Oder spät. Je nachdem, wie man es sieht. Also ich eher später. Dann ist die Zeit bis zum Weisswurstfrühstück in der gaststätte-grossmarkthalle.de nicht so lang. Und die Wallner'schen Würstel sind legendär. Die Zeit bis dahin lässt sich ganz gut in den Hallen vertreiben. Ist schon erstaunlich was es alles gibt. Eigentlich alles. Wenngleich mir die Erdbeeren im April nicht wirklich geheuer waren. Saisonal scheint ein sehr dehnbarer Begriff zu sein. Schließlich ist irgendwo auf dem Planeten Erde immer gerade Saison. Nur muss ich das Gemüse um den Erdball fliegen, nur damit es bei Eiseskälte Erdbeeren, Mango und Pfirsiche auf den Münchner Tellern hat? Eben. 

Aber der Leiter der Großmarkthalle, Herr Schwartz, stellt eine klare Veränderung fest. Nachhaltigkeit, Regionalität und Bio - das sind die Trends im Gemüsehandel. Und Herr Schwartz muss es wissen. Denn nicht nur die Großmarkthalle hört auf sein Kommando - auch die festen Märkte wie Viktualienmarkt, Elisabethmarkt und die Wochenmärkte wie auf dem Rotkreuzplatz gehören zu seinem Aufgabenbereich. Er bekommt also mit, was der Kunde will. Darauf wird sich die Großmarkthalle in Zukunft noch besser einstellen können. Die historischen Gebäude von 1912 sind schon länger nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Über einen Neubau wird eifrig nachgedacht.
Aber nur ganze Stiegen: Einkaufen können auch
Privatpersonen
Deshalb der Tipp: Schnell noch einen Besuch in der alten Großmarkthalle machen. Außer Anschauen kann man nämlich auch noch einkaufen. Mit ein bißchen Glück und Verhandlungsgeschick kann man auch als Privatperson einkaufen. Klar - es gibt nur ganze Stiegen. Aber so eine Stiege Spargel oder Artischocken sind doch gleich verarbeitet. Und mit dem gesparten Einkaufsgeld gehts dann zum Wallner in die Gaststätte. 

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