FRANKEN AUF DER PROWEIN: BLICK NACH VORN


Für die allermeisten Weinprofis beginnt das Jahr nicht mit dem Kater am Neujahrsmorgen oder dem damit einhergehenden Konzert der Wiener Philharmoniker. Nein, das wirkliche Jahr beginnt auf dem Messegelände in Düsseldorf, sämtlicher Vorbehalte gegenüber der ProWein - zu groß, zu teuer, zu unübersichtlich - zum Trotz. Und natürlich sind auch „meine“ Franken wie in jedem Jahr beim Start ins Restjahr dabei. Am 18. März gehts los. 


Und natürlich haben die Franken ein ordentliches Seminarprogramm im Gepäck. Beispiele gefällig? Wie in keiner zweiten deutschen Weinregion scheint der Generationswechsel auf den Weingütern Frankens problemlos zu sein. Viele Weingüter nutzen sogar die Chance, mit zwei Meinungen noch spannendere Weine zu erzeugen. Die markantesten Beispiele präsentiert Andreas Röhrich, Sommelier im Münchner Restaurant «Broeding». Die meisten Winzer in Franken kennt Andreas persönlich, weiß um ihre Stile und Techniken und Jahrgänge. Fasst er alles zusammen in seinem Seminar «Familienbande - Schmeckbare Nachfolge». Natürlich könnte ich jetzt ein paar Spekulationen anstellen, welche Weingüter zu schmecken sein werden. Mir kommen Max Müller I., Rainer und Daniel Sauer, Horst und Sandra Sauer, Egon und Peter Schäffer in den Sinn. Schaunmermal was Andreas so präsentiert. 

Fachmann in Sachen Franken: Andreas Röhrich

Ganz anderer Themenkomplex, ganz anderes Produkt - hat aber auch mit jungen Leuten zu tun. Also im Prinzip. Der Titel «Heavy Pet (Nat)-ting» ist natürlich ein wenig anzüglich. Aber das braucht der reizüberflutete Messebesucher, um überhaupt noch zu reagieren. Dabei hat das Seminar von Weinakademiker Stefan Metzner alles andere als billige Werbung nötig. Er ist seit Kurzem ganz offizieller Champagner Botschafter, mit Bläschen im Wein kennt er sich also bestens aus. Und wenn schon kein Schampus auf den Tisch kommt, dann doch immerhin «Pet Nat». Ein Namenskürzel, das eigentlich für die abgedrehten Schaumweine wilder Franzosenwinzer steht. Doch seit ein paar Jahren ist »Pétillant Naturel« auch in der Mitte der weintrinkenden Gesellschaft angekommen. Und wird sogar von VDP Weingütern produziert. In Franken scheint sich dieser unkompliziert-frische Trinkspass besonders wohl zu fühlen. Das «Weingut am Stein» oder das «Weingut Hemberger» haben solche animierenden Prickler im Sortiment, Metzner wird erläutern was es mit der Sprudel auf sich hat. 

Spezialist für alles was perlt: Stefan Metzner

Und ein letzter Tipp. Um die Neugierde endgültig ins Uferlose zu steigern. Hinter dem mysteriösen Titel «Der unbekannte Müller aus Thurgau» soll dem Phänomen «MT» auf den Grund gegangen werden. Immerhin wächst Müller-Thurgau in Franken auf 1.700 ha, da kommt einiges an Flaschen zusammen. Ein guter, unkomplizierter Wein für viele Gelegenheiten, so wird er chararkterisiert. Aber einige Flaschen entwickeln eine ganz untypische Tiefe und Struktur, aus MT - wie die Rebsorte auch genannt wird - lassen sich richtig interessante und tiefgründige Weine machen. Dem geneigten Publikum zeigen wird ebendas Sebastian Bordthäuser, bekannt aus Funk und Fernsehen - naja, Zeitschrift und Zeitung. Alter rauf - Ertrag runter, könnte die simple Formel für interessantere Weine sein, Bordthäuser hat sie dabei und wird schlüssig beweisen, dass Müller-Thurgau neben seiner aktuellen Karriere als Frank&Frei Szenewein, auch eine Zukunft als seriöser Speisebegleiter vor sich hat.

Wird auf der Prowein richtig geschrieben: Sebastian Bordthäuser

Ich hoffe damit genug Interesse geweckt zu haben um sich an geeigneter Stelle - also: hier - für die Seminare anzumelden. Wer es nicht schafft, weil auf der proWein soviel lost ist, oder keine Karte für die Messe bekommt. kein Problem. Alle drei hier angesprochenen Themen werde ich auch auf dem Blog behandeln. Früher oder später einfach vorbei schauen. Hier oder auf Frank N. Wein. Soviel Werbung in eigener Sache muss schließlich sein.


Hinweis: Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Culinarium Bavaricum

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