DIE RICHON, DIE KITZINGER, DIE NEFFS UND DER SCHOLL: NEULICH BEIM KOCHEVENT

Ohne gehts nicht: Rezeptblatt - damit nix schief geht und iPhone - zum Posten der Dinge, die um mich herum passieren. Denn so ein Kochkurs ist ja nichts, was man ganz alleine hat. Da soll die Aussenwelt schon mitbekommen, was man da so Tolles zaubert. Und besonders nett wird die ganze Sache, wenn man fast allein unter Frauen ist.


Mein Posten: Ordnung ist das halbe Kochen
Es soll ja Tage geben, da hat man richtig Glück. Zunächst einmal gewinnt man so auf eben schlicht die Teilnahme an einem Kochkurs. Hat ja schon mal was. Und dann findet das Ganze auch noch statt, im wirklich hervorragend ausgestatteten Kochraum - Feinschnabel (sic!). Und immer noch nicht genug des Glücks: Die Kochbuchautorin und ZEIT-Kochwettbewerb Gewinnerin Christina Richon leitet den Kochkurs. 

Wenn einem so viel Schönes wird beschert ...

Ich habe es dann auch ohne Weinbrand geschafft, meinen Posten (so heissen in der Küchensprache die Arbeitsplätze) zu finden und in Betrieb zu nehmen. Dumm nur, dass ausgerechnet ich beim Dessert gelandet bin. Halllooo??? Ich bin ein Mann!! Fleisch ist mein Gemüse! Half aber nix. Harald macht Kuchen. Punkt. Aber dafür bekam ich zwei besonders charmante Damen zur Seite. Susanne und Valerie - die Inhaberin der Kochschule - gehörten mit mir zum Dessert-Team. Unsere Aufgabe: Orangenblüten-Gugelhupf mit Lemon-Curd und Cranberrieragout, dazu ein Feigen-Tiramisu.

Die Damen vom Dessert: Valerie und Susanne
Eine gute Wahl. Genau wie die Wahl meiner Mitkocherinnen. Denn wie sich zeigte, haben die beiden schon das ein oder andere Mal den Kochlöffel geschwungen. Was mir die Zeit verschaffte, immer wieder mal zum iPhone zu greifen und die Welt da draussen über den Gang der Dinge auf dem Laufenden zu halten. Denn das ist für einen Blogger ja fast genauso wichtig wie das Kochen an sich: Das Schreiben, Fotografieren und Posten. Auch wenn die Sauce anbrennt und das Essen kalt wird: Ohne Foto und Post in den bekannten sozialen Netzen geht nix. 
Die in meinen Verantwortungsbereich fallenden kleinen Gugelhupfies haben sich ja auch fast von allein gemacht. So eine "Gärfunktion" im Backofen bringt die müdeste Trockenhefe auf Trab. Oder auch falsches Kochanleitungshandling. Denn ehrlich gesagt habe ich die Reihenfolge von Hefe, Milch und Butter vor der Zusammenführung mit dem Mehl, schwer durcheinander gebracht. Aber dank besagter Gärfunktion des Backofens ist der Teig aufgegangen wie Bolle. Das Lemoncurd hat Susanne gemacht, war also auch geregelt, Valerie hat sich der Cranberries angenommen. Flutschte bestens an der Dessertposition. 
Die Schönheit des Einfachen: Lachs mit Würzung
Zeit genug also um sich mal bei den anderen Posten umzuschauen. 

Denn Kochen soll ja nicht in Stress ausarten!

Besonders interessant schien die zweite Vorspeise. Im Ofen gegarter Honig-Sesam-Lachs. Ingwer, Chili, Knoblauch, Sesamsamen, Lauchzwiebeln, Honig, Sojasauce und noch ein paar Kleinigkeiten werden verrührt und über sauber pariertes Lachsfilet verteilt. Dann in den Ofen und je nach Größe und Dicke des Fisches nach 10 bis 15 min wieder rausgeholt. Das Ergebnis - ein Traum. Zart, saftig und würzig. Und so einfach! Das hätten wir vom Dessert ja fast noch nebenher geschafft. Das alles so wunderbar flutschte liegt natürlich auch an der Qualität der Rezepte. Für die Christina Richon verantwortlich war. Den Beweis ihrer Kompetenz hat die Dame schon vor Jahren abgelegt. Denn 'DIE ZEIT'-Kochwettbewerb gewinnt man schliesslich nicht mal so im Vorbeigehen. In der Folgezeit hat Die Richon dann auch noch das ein oder andere Kochbuch geschrieben. 



Chef(in) von das Ganze: Christina Richon
Und wohl auch den einen oder anderen Kochkurs gegeben. Denn sie hatte den ganzen Laden ziemlich gut im Griff. Wo immer ein Problem auftauchte - die Richon war da. Alle Gänge wurden ohne Kollateralschäden über die Bühne gebracht. Zitronenflammkuchen, Wintergemüsesalat, Orangen-Tomaten-Suppe, Maispoulardenbrust, Backofengemüse, Safranreis - alles auf den Punkt fertig. Und gut. 

Chapeau, Madame Richon! 


Ich bin dann mal wieder an meinen Posten zurück. Neben dem Gugelhupf wartete ja auch noch ein Feigen-Tiramisu. Mein Job: Die Mascarpone Creme. Eine ziemlich gehaltvolle Geschichte, fürwahr. Laut Rezept sollten ein paar Prisen Chilipulver mit rein. Habe ich pflichtschuldigst getan. War mir beim Abschmecken aber trotzdem noch ein wenig zu schwer. Da habe ich dann einfach ein wenig Zitronenabrieb reingeschmuggelt. Besser! Wie mir Frau Richon aber sagte, sei das schon in Ordnung. Kreative Variationen gehören zum Geschäft. Und ganz ehrlich: Nachdem Susanne, Valerie und ich unsere Dessertteller fertig hatten, sah die Sache schon ziemlich gelungen aus. 


Hat also wirklich Spass gemacht, dieser Kochevent. Sobald sich irgendwo die Möglichkeit ergibt, mach ich mal wieder mit bei so einem Preisausschreiben. Man kann ja auch zweimal Glück haben. Und dann sind auch die Richon, Valerie und Susanne mit dabei. 

Hoffentlich!

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