SPARGEL LIEBT SILVANER? ACH WAS ...

… der olle Silvaner steigt doch mit jedem in die Kiste. Zugegeben, etwas flapsig formuliert ist das schon. Aber was will man machen? Durch seine Aromatik ist Silvaner prädestiniert als Speisebegleiter, er passt sich an viele Gerichte an, ohne sie zu dominieren. Weshalb er auch zum zartbitteren Spargel so ein perfekter Begleiter ist. 



Spargel pur ist auf Dauer ein wenig langweilig. Stimmt natürlich nicht, ist nur die Ausrede dafür, dass ich ein Spargelrezept zum Silvaner schreiben wollte und vergessen hatte, ausreichend Spargel einzukaufen. Kann ja mal passieren. Nun lässt sich Spargel, zumal wenn es grüner ist, ganz wunderbar mit Spinat strecken. Kartoffeln waren auch noch da, eine gelbe Karotte. Womit die Frage der Gemüse- und der Sättigungskomponente ausreichend geklärt wäre. Bleibt die Fragen des ‚dazu‘. 



Vor wenigen Tagen hatte mich Freund Johannes mit Morcheln zum Spargel überrascht, nicht ohne das Ganze mit einer Flasche Vin jaune zu krönen. Da ich weder diesen oxidierten Wein, noch Morcheln im Schrank hatte - und außerdem der Silvaner ja mein Thema ist - musst ich auf getrocknete Pilze ausweichen. In diesem Fall: Morcheln und Steinpilz gemischt. Mit getrockneten Exemplaren kann man recht schöne Saucen zaubern, einfach die Trockenpilze in lauwarmem Wasser einlegen, gut ausdrücken, das Einweichwasser dabei auffangen und mit einer Zwiebel in etwas Butter anschwitzen. Spannend ist ja die Frage, mit was abgelöscht, beziehungsweise aufgegossen wird. Ein Becher Sahne, das Einweichwasser  und ein guter Schuss - Tataa! - Silvaner. Und weil gerade Feiertag ist, kam eine Beerenauslese zum Einsatz. Selbstverständlich vom Silvaner und von Horst Sauer. Das köchelte ganz wunderbar ein, wurde cremig und intensiv. 




Die Kartoffeln wurden gekocht, gepellt und in Spalten geschnitten. In der Pfanne mit ein wenig Pflanzenöl knusprig angebraten. Röstaromen sind für den Silvaner nämlich kein Problem und für den Esser eine Freude. hatte ich das Thema Spargel eigentlich schon beendet? Gelbe Karotte säubern und in Scheiben schneiden, den grünen Spargel in Stücke, den Spinat gewaschen  - alles in der Reihenfolge mit Minutenabstand in brauner Butter dünsten. Damit wäre eigentlich alles getan. Sahne-Pilze nach unten, Kartoffel drauf, oben dann Spargel & Co. Die Silvaner Beerenauslese wäre natürlich etwas üppig dazu, aber ein gereifter Silvaner geht wunderbar. Am liebsten vom Muschelkalk, da ist die Cremigkeit der Pilze in guten Händen. Aber wenn ich ehrlich bin - die große Frage, woher der Silvaner kommt, ist relativ egal. Denn schließlich liebt Silvaner nicht nur Spargel, wie gesagt … 



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